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Art & Algorithms #2: Cornelia Sollfrank

Art & Algorithms #2: Cornelia Sollfrank

Cornelia Sollfrank: Auf der Suche nach der verlorenen Information – von kreativen Algorithmen und konnektiven Ressourcen.

Am 16. November 2018 fand der zweite Abend der Veranstaltungsreihe Art & Algorithms statt. Wir haben die Künstlerin Cornelia Sollfrank eingeladen, die ihre Arbeit in einem Vortrag präsentierte und zusammen mit Michael Seemann (Kulturwissenschaftler, Berlin) diskutierte. Es moderierte Manuel Zahn (Universität zu Köln).

Die wachsende Menge an Daten und Informationen erfordert Strategien diese sinnvoll zugänglich zu machen. Während standardisierte und monopolisierte Verfahren der Suche täglich ihre Vorstellung von Welt hervorbringen, entwickeln Künstler(innen) ihre eigenen Kriterien und Methoden, um in der digitalen Kultur Bedeutung zu produzieren und Handlungsfähigkeit zu erproben. Dabei kommen sowohl experimentelle Algorithmen zum Einsatz als auch kontingente Praktiken gemeinschaftlicher Entwicklung, Pflege und Nutzung informationeller Ressourcen.
In ihrem Vortrag stellte die Künstlerin Cornelia Sollfrank Beispiele aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis sowie ihrer Forschung im Bereich digitaler Commons vor und diskutierte diese. Der Netzkunstgenerator (net.art generator), ein Computerprogramm, das die Grundfrage nach der schöpferisch-kreativen Fähigkeit von Maschinen schon lange vor der aktuellen Debatte künstlicher Intelligenz stellte und damit nicht nur die Grenzen des Urheberrechst deutlich machte, gibt den Anstoß, digitale Ressourcen nicht nur als Konsumprodukt zu verstehen, sondern als Anlass, neue konnektive Formen zu entwickeln. Die Idee der Commons dient als Inspiration für künstlerische Projekte, die sich keinesfalls als Lösungen, sondern vielmehr als Räume der Ambivalenz verstehen.

Cornelia Sollfrank (PhD) ist Künstlerin, Forscherin und Lehrende und lebt in Berlin. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit in und über digitale Medien und Netzkulturen sind künstlerische Infrastrukturen, neue Formen der (politischen) Organisierung, Autorschaft und geistiges Eigentum, Gendertheorie und feministische Praxis insbesondere Technofeminismen. Sie war Mitbegründerin der Kollektive frauen·und·technik, -Innen und Old Boys Network und ist zur Zeit als Forscherin im Projekt „Creating Commons“ an der Zürcher Hochschule der Künste tätig. Ihr Buch „Die schönen Kriegerinnen. Technofeministische Praxis im 21. Jahrhundert” ist soeben bei transversal texts in Wien erschienen. Weiterführende Informationen auf ihrer Homepage: artwarez.org

Michael Seemann, geboren 1977, studierte Angewandte Kulturwissenschaft in Lüneburg. Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Anfang 2010 begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Seine Thesen hat er im Oktober 2014 auch als Buch veröffentlicht: Das Neue Spiel, Strategien für die Welt nach dem digitalen Kontrollverlust. Normal bloggt er unter mspr0.de, podcastest unter wir.muessenreden.de und schreibt unregelmäßig für verschiedene Medien wie RollingStone, ZEIT Online, SPEX, SPIEGEL Online, c’t und das DU Magazin. Er unterrichtet verschiedene Seminare an der Universität zu Köln und der Universität der Künste in Berlin. 2016 war er als Sachverständiger zum Thema Plattformregulierung im Bundestag. Er hält Vorträge zu den Themen Whistleblowing, Datenschutz, Urheberrecht, Internetkultur, Plattformen und die Krise der Institutionen in Zeiten des digitalen Kontrollverlusts. Seit 2017 ist er im Aufsichtsrat des Grimme Forschungskollegs. Siehe auch: www.michaelseemann.de

Dokumentation der Veranstaltung (7 Seiten mit Fotos, PDF-Dokument)

Die Veranstaltungsreihe Art & Algorithms wird von Prof. Manuel Zahn (Universität zu Köln) und Dr. Harald Gapski (Grimme-Institut) in Kooperation mit dem NRW-Forum, Düsseldorf durchführt. Gefördert wird die Reihe vom Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln.

Freitag, 16.11.2018 | 18.00-21.00 Uhr
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es unter:

Bild: Cornelia Sollfrank, anonymous-warhol_flowers@Jun_2_18.59.22_2015

Nachwuchsforschungstag

Nachwuchsforschungstag

Am 7. Juni 2018 beleuchtet der Nachwuchsforschungstag „Postdigitale Kunst und Medienkultur“ am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln drei größere Bereiche: Postdigitale Gesellschaft, Postdigitale Kunst und Kultur sowie Postdigitale Bildung (die Vorsilbe „Post“ verweist auf die Allgegenwart digitaler Medien und eine neue Qualität der Digitalität). Die Veranstaltung ist Bestandteil des Forschungsprojekts „Interdisziplinärer Forschungstag. Kunst- und Medienpädagogik für Nachwuchswissenschaftler(innen)“. Das Programm und weitere Informationen gibt es auf dieser Seite. Die Vorträge werden aufgezeichnet und über den vimeo-Kanal des Instituts für Kunst & Kunsttheorie sowie auf der Plattform kunst.unikoeln.de/monthly publiziert.