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„Fragmentierte Öffentlichkeit“: Sendung

„Fragmentierte Öffentlichkeit“: Sendung

„Das Ende der Öffentlichkeit?“ war Anfang November Thema der Podiumsdiskussion des Forschungsprojekts „Fragmentierte Öffentlichkeit“, die in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln aufgezeichnet wurde. Zu hören ist die Sendung am Sonntag, 19.12.2021, in der Sendung WDR 3 FORUM von 18.04 Uhr bis 19.00 Uhr.

Zum Hintergrund:

Bereits mit Einführung der privaten Fernsehsender in den neunziger Jahren beobachteten Kritiker*innen Auflösungserscheinungen einer massenmedial hergestellten Öffentlichkeit, die noch vom gemeinsamen Erleben eines Medienereignisses geprägt war – etwa bei der Ausstrahlung von Francis Durbridge-Krimis oder Unterhaltungsshows wie „Wetten dass“. Die Zeiten des „Straßenfeger“-Fernsehens scheinen jedoch – von wenigen Ausnahmen abgesehen – vorbei zu sein. Heute wird oft behauptet, dass sich diese Fragmentierung von Öffentlichkeit massiv beschleunige – und dass neue Medien, insbesondere soziale Netzwerke und Messenger, diese Entwicklung antreiben. So verliert der öffentliche Diskurs zunehmend an Bindungskraft, das Vertrauen in Journalismus, Staat und auch Wissenschaft sinkt. Droht „Das Ende der Öffentlichkeit?“

Es diskutier(t)en:

  • Aycha Riffi, Leiterin der Grimme-Akademie,
  • Marl Lisa Merten, Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut, Forschung zu Nachrichtennutzung in sozialen Medien, Hamburg
  • Dr. Leonard Novy, Institut für Medien- und Informationspolitik, Köln
  • Prof. Dr. Stephan Packard, Medienkulturwissenschaftler an der Universität zu Köln
    Moderation: Dr. Michael Köhler.

Die Podiumsdiskussion „Das Ende der Öffentlichkeit?“ ist im Nachgang auch als Podcast verfügbar, ebenso wie alle anderen Podiumsdiskussionen dieser Reihe, online zu finden unter: www1.wdr.de/radio/wdr3/nachhoeren/wdrdrei-forum-podcast-100.html

Zur Übersicht der bereits drei veröffentlichten Podcasts geht es hier: www.grimme-forschungskolleg.de/wdr-fragmentierte-oeffentlichkeit/

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Fragmentierte Öffentlichkeit“ finden sich unter: www.fragmentierte-oeffentlichkeit.de

Finanziert wird das Projekt durch das Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln, zum Teil unterstützt durch Mittel von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln; der Initiative Medienapokalypsen: Hoffnungen und Ängste zum medialen Wandel am Institut für Medienkultur & Theater; dem Institut für Digital Humanities; dem Zentrum für LehrerInnenbildung; der Grimme-Akademie. Ein weiterer Kooperationspartner ist WDR 3, WDR 3 ist Kulturpartner der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.

Auftaktveranstaltung: Deutschland 83

Auftaktveranstaltung: Deutschland 83

Zum Forschungsprojekt „Ausgezeichnet – Britische und deutsche TV-Preise im Vergleich“, geleitet von Dr. Tanja Weber (Universität zu Köln) und Lucia Eskes, Leiterin des Grimme-Preises, in Zusammenarbeit mit Professor Chris Young und Ingrid Hobbis von der University of Cambridge, gab es am 3. Dezember eine Online-Veranstaltung zum Thema „Deutschland 83“, die hier zu sehen ist: www.daad.cam.ac.uk/hub-events/deutschland-83

Im Jahr 2016 wurde die deutsche TV-Serie „Deutschland 83“ (Regie: Edward Berger) mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Regisseur Edward Berger gewann außerdem einen BAFTA für „Patrick Melrose“. Anhand dieses fantastischen Beispiels werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem britischen und deutschen Fernsehen und seinen Auszeichnungen untersucht. Das Team von „Deutschland 83“ sprach über die Entstehung der Serie, die die deutsche Fernsehproduktion auf der internationalen Bühne wieder etabliert hat. Neben der Beleuchtung des historischen Kontexts gab es einen Austausch – gemeinsam mit Mitgliedern der Grimme-Preis-Jury – über Qualitätsstandards im Fernsehen unter sich ständig verändernden Marktbedingungen.

Journalist Steffen Grimberg moderierte die Debatte mit folgenden Gästen:

  • Jörg Winger, Schöpfer und Showrunner, „Deutschland 83“
  • Edward Berger, Regisseur, „Deutschland 83“
  • Sonja Gerhardt, Schauspielerin
  • Jonas Nay, Schauspieler
  • Dr. Heike Hupertz, Journalistin und Mitglied der Grimme-Preis-Jury
  • Dr. Hanno Balz, Historiker für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an der University of Cambridge

Die Konferenzsprache war Englisch.

Diese Online-Veranstaltung bildete den Auftakt für eine größere Konferenz im nächsten Jahr. Diese soll 2022 deutsche und britische Vertreter:innen des Grimme-Preises und der BAFTAs und deren Jurys mit Filmemacher:innen, Programmverantwortlichen und Medienstudierenden zusammenbringen,  sich mit der Gestaltung der Preise befassen und Einblicke in das Management von Qualitätsstandards in einem dynamischen digitalen Markt geben.

Ziel des Forschungsprojektes „Ausgezeichnet – Britische und deutsche TV-Preise im Vergleich“ ist es, einerseits eine breite Diskussion aller an europäischen Qualitätsmedienpreisen beteiligten Akteure zu initiieren und andererseits neue Erkenntnisse für die wissenschaftliche Diskussion über Fernsehen und Qualität zu gewinnen.

Foto: Fremantle