Am 12. Juli 2018 organisierte das Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln ein Treffen zum Kennenlernen und Austausch zwischen Mitarbeiter(inne)n der Universität zu Köln und des Grimme-Instituts. Zur Einstimmung hielt Sen.-Prof. Dr. Manfred Faßler, Vorsitzender des Grimme-Forschungskolleg-Kuratoriums, einen Vortrag über „Transdisziplinäre Anmerkungen zur Erforschung medialer Sozialverfassungen“. Faßler stellte folgende Arbeitsthese auf:
„Gegenwärtig über Medienentwicklung zu forschen und zu sprechen, heißt die sehr verschiedenen Medienformate als konstitutiv vorauszusetzen.“
Dabei gehe er davon aus, dass
„Medien weitaus mehr und anders sind, als dies in Funktions- oder Strukturmodellen gedacht wird. Sie sind inzwischen – in der digitalen Präsenz – zur höchst variabel einsetzbaren Infrastruktur fast jeder Kommunkation geworden. Infrastruktur meint hier, dauerhafter und vorherrschender Hintergrund sozial- und lebensdienlicher Daten, Informationen, Interaktion, Ko-Aktionalität von Geräte-Maschinen-Mensch.“
Faßler verdeutlichte anhand verschiedener Entwicklungsfelder, welche affektiven Konsequenzen aufgrund fehlender Begrifflichkeiten für „Digitalität“, „Plattform“ oder „Algorithmus“ auftreten können. Folge sei eine Krise der Selbstkonzepte (vom „(tele-)operativen Selbst“ zum „telesozialen Selbst“). Die Nutzung von Medialität benötige taktile, strukturelle Kopplung. Heute definieren wir uns über Medialität bei gleichzeitiger völliger Veränderung der medialen Struktur. Unserer Gesellschaft fehlen dafür Konzepte für eine normative strukturelle Demokratie, u. a. für Daten als Gemeingut, sowie generell die Imagination einer Daten- und Informationsgesellschaft. Es stelle sich die Frage, mit welcher Sozialvorstellung von Mensch wir operieren.
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Rund 35 Interessierte besuchten das "Meet and Greet" des Grimme-Forschungskollegs an der Universität zu Köln
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Dr. Frauke Gerlach, Geschäftsführerin des Grimme-Forschungskollegs und Direktorin des Grimme-Instituts
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v.l.n.r.: Dr. Frauke Gerlach (Grimme-Institut), Prof. Dr. Torsten Meyer (Universität zu Köln), Prof. Dr. Kai Hugger (Universität zu Köln)
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Das Treffen bot den Besucher(innen) die Möglichkeit zum Netzwerken und fachlichen Austausch
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Prof. Dr. Torsten Meyer, Wissenschaftlicher Direktor des Grimme-Forschungskollegs an der Universität zu Köln
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Dr. Frauke Gerlach, Geschäftsführerin des Grimme-Forschungskollegs und Direktorin des Grimme-Instituts
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Prof. Dr. Monika Schausten, Vorsitzende des Aufsichtsrats des Grimme-Forschungskollegs und Dekanin der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln
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Sen.-Prof. Dr. Manfred Faßler, Vorsitzender des Kuratoriums des Grimme-Forschungskollegs
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Das Publikum diskutierte Sen.-Prof. Faßlers Arbeitsthesen wie etwa zur Institutionalisierung der Medien
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Lars Gräßer (Grimme-Institut) stellte das Forschungsprojekt "YouTuber-Videos" vor
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Prof. Manuel Zahn (Universität zu Köln) präsentierte das Projekt "Ästhetische Praxis als Medienkritik"...
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...an das sich das von Dr. Harald Gapski (Grimme-Institut) vorgestellte Projekt "Art & Algorithms" anschloss.
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Prof. Dr. Manfred Faßler, Prof. Dr. Torsten Meyer und Prof. Dr. Monika Schausten
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Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock (Universität zu Köln) forschte über "Demokratierelevanten digitalen Journalismus"...
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... im Tandem mit Vera Lisakowski (Leitung Grimme Online Award, Grimme-Institut)
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Die Teilnehmer(innen) des "Meet and Greet" des Grimme-Forschungskollegs erhielten Einblicke in abgeschlossene und laufende Forschungsprojekte aus erster Hand
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Marco Rüth (Universität zu Köln) verdeutlichte die Entwicklung des Projekts "Spielend lernen"
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Thomas Tekster (Grimme-institut) und Lucia Eskes (Leitung Grimme-Preis) berichteten über die Entwicklung und Erforschung des Grimme-Preis-Archivs
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Dr. Tanja Weber (Universität zu Köln) veranschaulichte die Forschungsphasen des Projekts "Fernsehen und Qualität"
Im Anschluss präsentierten Wissenschaftler der Universität zu Köln und Forscher des Grimme-Instituts beispielhaft Projekte aus den Jahren 2016 bis heute:.
- YouTuber-Videos. Peers und politische Orientierung von Jugendlichen (2017)
Lars Gräßer (Grimme-Institut), Prof. Dr. Kai Hugger (Universität zu Köln), Jun.-Prof. Dr. Dr. habil. Kai Kaspar (Universität zu Köln)
- Ästhetische Praxis als Medienkritik. Reflexionen kritischer Praxis im Horizont digitaler Medienkulturen (2017)
Art & Algorithms. Künstlerische Thematisierungen und Kritik von Big Data (2018)
Prof. Manuel Zahn (Universität zu Köln), Dr. Harald Gapski (Grimme-Institut)
- Demokratierelevanter digitaler Journalismus (2018)
Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock (Universität zu Köln), Vera Lisakowski (Grimme-Institut)
- Spielend lernen (2016/2017)
Jun.-Prof. Dr. Dr. habil. Kai Kaspar (Universität zu Köln), Marco Rüth (Universität zu Köln), Wolfgang Zielinski (Grimme-Institut), Sonja Klann (Grimme-Institut)
- Grimme-Preis-Archiv. Systematische Bestandserhebung. (2016)
fernsehen und Qualität. Forschungsfragen und Strategie (2016)
Dr. Frauke Gerlach, Lucia Eskes, Thomas Tekster (Grimme-Institut), Professor Dr. Peter W. Marx, Dr. Tanja Weber (Universität zu Köln)
Es zeigte sich ein reger Austausch zwischen den Disziplinen und vielfältige Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis. Seit Ende 2014 existiert das Grimme-Forschungskolleg als gemeinsame Institution der Universität zu Köln und des Grimme-Instituts, am 6. Juli wurde die inzwischen fünfte Förderrunde ausgeschrieben. Bewerben können sich Mitarbeiter(innen) des Grimme-Instituts und der Universität zu Köln. Geforscht wird in sogenannten „Projekt-Tandems“, einem/einer Mitarbeiter(in) des Grimme-Instituts und ein Mitglied der vier kooperierenden Fakultäten der Universität zu Köln (der Philosophischen, der Rechtswissenschaftlichen, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen und der Humanwissenschaftlichen Fakultät).
Text und Fotos: Monika Elias / Grimme-Institut