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Erfolgreich im digitalen Journalismus

Erfolgreich im digitalen Journalismus

„Es gibt zunehmend Tendenzen, dass gesellschaftliche Gruppen und sogar Staaten den freien Journalismus einschränken“, eröffnet Marita Jacob, Forschungsdekanin der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln das Symposium zu „Erfolgreichem digitalen Journalismus“ am 30. November 2018 im Kölner Startplatz. Bei dem Symposium geht es zwar um „Erfolgsbedingungen, Auswirkungen und Finanzierbarkeit“ von Journalismus, vor allem aber um die Relevanz für die Demokratie und für eine funktionierende Gesellschaft, die er hat. Marita Jacob erhofft sich dabei vor allem Hinweise auf neue und innovative Formen, wie sich Journalismus in einer sich digitalisierenden Welt positioniert, um sowohl wirtschaftlich erfolgreich als auch gesellschaftlich relevant sein zu können. Besonders beeindruckt zeigt sich Jacob vom Praxistransfer, der in den diversen Forschungsprojekten der Professur für Medien- und Technologiemanagement stattfindet, und der sich nun in diesem Symposium auch nach außen ausdrücke.

Auf die gerade laufenden und zukünftigen Forschungsprojekte geht auch Christian-Mathias Wellbrock ein, Professor für Medien- und Technologiemanagement an der Universität zu Köln, zuvorderst natürlich auf das vom Grimme-Forschungskolleg geförderte Projekt „Demokratierelevanter digitaler Journalismus“, in dessen Rahmen das Symposium stattfindet. Ganz bewusst handelt es sich um ein interdisziplinäres Symposium, keine reine Journalistenkonferenz: „Wir hoffen, durch den Perspektivwechsel die Blase ein bisschen aufzubrechen“, sagt Wellbrock. Und so wechseln sich im Programm des Symposiums wissenschaftliche mit Beiträgen aus der Praxis ab.

Publikum beim Symposium „Erfolgreicher digitaler Journalismus“. Foto: Daniel Kunkel
Publikum beim Symposium „Erfolgreicher digitaler Journalismus“. Foto: Daniel Kunkel

Im ersten Block beschreiben Carsten Erdmann, Editor in Chief Digital bei der Funke Mediengruppe, Till Rixmann, Leiter Business Development & Strategic Partnership bei DuMont Rheinland sowie Sara Schurmann, Textchefin DACH bei Vice, wie heutige Erlösmodelle von Journalismus im Netz aussehen können.
Danach geht es um die Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von „Entrepreneurial Journalism“, es referieren Christopher Buschow Juniorprofessor für „Organisation und vernetzte Medien“ an der Bauhaus-Universität Weimar sowie Tanja Krämer, Mitgründerin und Vorstand der „RiffReporter“.

Markus Prior, Professor of Politics and Public Affairs an der Princeton University, spricht über politisches Interesse in der Demokratie und als Motivationsgrundlage für (digitalen) Journalismus.
Im Anschluss geht es um innovative digitale journalistische Präsentatiosformen. Lea Püchel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Medien- und Technologiemanagement, berichtet aus ihrer Forschung über die Kategorisierung von Darstellungsformen. Und die freien Journalisten Stefan Domke und David Ohrndorf stellen verschiedene Projekte vor, die sie in den vergangenen Jahren für den WDR entwickelt haben.
Zum Abschluss des Symposiums wird darüber gesprochen, ob und wie Journalistenpreise einen Beitrag zur Förderung qualitativ hochwertigen Journalismus leisten können. Nicola Kleer, Masterstudentin für Medien- und Technologiemanagement an der Universität zu Köln, referiert über die Befragung von Preisträgern und Nominierten des Grimme Online Award. Im Anschluss berichtet Vera Lisakowski vom Grimme-Institut, wie aus ihrer Sicht ein Preis qualitativ hochwertige Online-Angebote fördern kann und Meike Isenberg von der Landesanstalt für Medien NRW stellt verschiedene Förderprogramme vor.
Das Symposium „Erfolgreicher digitaler Journalismus – Erfolgsbedingungen, Auswirkungen und Finanzierbarkeit“  wurde durchgeführt von der Professur für Medien- und Technologiemanagement an der Universität zu Köln und fand im Rahmen des vom Grimme-Forschungskolleg geförderten Gemeinschaftsprojektes „Demokratierelevanter digitaler Journalismus“ statt. Inhaltlich vorbereitet und organisiert wurde es von Christian Wellbrock, Lea Püchel, Marco Heine und Nicola Kleer von der Universität zu Köln. Die Dokumentation übernahm Vera Lisakowski, Grimme-Institut.

Die Dokumentation als PDF.

Text: Vera Lisakowski
Fotos: Daniel Kunkel

„Queering Media Culture & Arts Education“

„Queering Media Culture & Arts Education“

Welche Vorstellung machen wir uns von der Zukunft in Bezug auf Beziehung und Gesellschaft, Lernen und Arbeiten? Wo und unter welchen Bedingungen wird diese Zukunft produziert und wer kann daran teilhaben? Welche Räume brauchen wir, um andere Visionen von anderen Zukünften zu entwickeln – abseits von Fortschrittsmantren, patriarchalen Strukturen und individueller Karriereplanung à la „my husband, my house, my highspeed boat“?

Diesen und anderen Fragen geht das Forschungsprojekt „Queering Media Culture & Arts Education“ in den beiden Workshops „Future“ und „Memories“ in der Universität zu Köln nach.

Der Workshop „Memories“ am 7. und 8. Dezember 2018 widmet sich unterschiedlichen Zugänge zu queeren, alternativen Archiven an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Aktivismus. Außerdem soll darüber nachgedacht werden, wie eine „Queer Futurity“  aussehen kann: Wie sehen Bilder und Repräsentationen aus, die wir in der Zukunft erinnern werden? Was braucht es, um neue, alternative Formen der Erinnerungskultur zu initiieren, um hegemoniale Geschichtsnarrative gegen den Strich zu bürsten und marginalisiertes Wissen aus antirassistischer und queer-feministischer Perspektive sichtbar zu machen? Und welche Konsequenzen leiten wir daraus für Handlungspraktiken, Kontexte und Formate von Vermittlungsarbeit ab? Mit Beiträgen von Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, ausZeiten/Lieselle, Aline Benecke, bildwechsel und Nanna Lüth.

Programmheft

Am 2. und und 3. November 2018 nahm der Workshop „Future“ Zukunftsentwürfe in Kunst, kuratorischer Praxis und Wissenschaft aus queer-feministischer und postkolonialer Perspektive in den Blick. Gemeinsam mit den Gästen Meine Wunschdomain, Nuray Demir & Michael Annoff, XenoEntitiesNetwork, die Blaue Distanz und Denis Maksimov wurde in interaktiven Performances, Talks, Workshops und performativen Lesegruppen diskutiert und verhandelt, wie zukünftiges kollektives Kommunizieren, Imaginieren und Handeln gemeinsam ausgestaltet werden kann.

Weitere Informationen gibt es auf dem Projektblog der Studierenden der Universität zu Köln: www.queeringfuturememoriescologne.wordpress.com. Zum Programmheft zu den beiden Workshops  geht es hier (PDF).

Foto: XenoEntitiesNetwork, Queer Temporalities: Raving Architectonics, Extended Class@Institut für Kunst & Kunsttheorie, 2018 / Kristin Klein