Musikalische Praxen und virtuelle Räume (2018)

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19.03.2018
Musikalische Praxen und virtuelle Räume (2018)

Seminar mit Veranstaltungen, Publikation

Dr. Thomas Busch  (Universität zu Köln), Juniorprofessor Dr. Peter Moormann  (Universität zu Köln), Wolfgang Zielinski (Grimme-Institut)

Laufzeit: April 2018 bis Dezember 2018

Das Projekt „Musikalische Praxen und virtuelle Räume“ erforschte und diskutierte Wege der Raumkonstitution und -konstruktion in Bezug auf Musik: Musikalische und musikbezogene Praxen wie die digital (gestützte) Musikproduktion oder das Nachdenken und Urteilen über Musik waren Gegenstand der Beobachtung. Leitfragen des Forschungsvorhabens waren etwa: Wie erschaffen Jugendliche virtuelle Räume durch das Teilen von Geschmacksurteilen auf YouTube? Welche Räume können durch Online-unterstützte Musikprojekte in der Schule entstehen? Was für Räume entstehen durch die kollaborative Musikproduktion auf Kompositionsplattformen wie „Kompoz“ oder „Online Musician“? Öffnen virtuelle musikbezogene Praktiken neue Chancen für musikalische Teilhabe? Wie sind die Machtverhältnisse: Wer kann welche Räume unter welchen Voraussetzungen mitgestalten? Und: Wie entstehen im virtuellen Raum auch musikbezogene transkulturelle Räume? Welche Chancen und Herausforderungen bieten sich für die Lehre in Schule und Universität?

Im Kern des Projektes stand ein Universitätsseminar im Masterbereich (Dr. Thomas Busch) für Studierende des Lehramts Musik mit Öffnung für die Studiengänge Intermedia, Musikvermittlung und das Studium Integrale im Sommersemester 2018. Hier wurden die oben aufgeführten Theorien in musikbezogene Felder wie die Produktion von Musik (Komposition, Improvisation) oder das Nachdenken über Musik (u. a. Argumentationsfähigkeit) eingebracht und mit gängigen musik- und medienwissenschaftlichen sowie musikpädagogischen Theorien und Konzepten verknüpft. Teil des Seminars waren auch Gastvorträge von Dr. Mario Anastasiadis (Universität Bonn, 70 Gäste) und (virtuell für das Seminar) Dr. Roger Mills (University of Technology Sydney).

Das Projekt setzte sich im September 2018 in einem eintägigen Workshop im Grimme-Institut mit 25 Pädagog(inn)en, Forscher(inne)n aus Medienwissenschaft, Musikwissenschaft und Musikpädagogik und Akteur(inn)en als „digital natives“ fort. Als Keynote Speaker waren Prof. Dr. Andrew King (University of Hull, Musikpädagogik), Dr. Tim Summers (Royal Holloway, UCL, Musikwissenschaft) und Dr. Neil Garner (University College London, Musikpädagogik) geladen. Zudem nahmen aus dem Forschungsbereich u. a. Dr. Mario Anastasiadis (Universität Bonn, Medienwissenschaft) und der Doktorand Timo Dauth (Universität Flensburg, Musikpädagogik) teil. Als Akteure im Feld waren u. a. Christian Dissel, der eigenen Kanal auf der Plattform Twitch betreibt, und Martin Slawig (Ethernet Orchestra) vertreten. Dr. Thomas Busch und JProf. Dr. Peter Moormann rahmten den Tag mit einem einführenden Vortrag und einer Abschlussdiskussion ein. Mehrere Studierende des Universitätsseminars gestalteten Workshops zu Kompositionsplattformen, YouTube-Kommentaren und Möglichkeiten der Nutzung virtueller musikalischer Praxen im schulischen Zusammenhang und leiteten die Diskussionen auf Deutsch und auf Englisch. Die Vorträge und Workshopdiskussionen der Veranstaltung wurden in Audiomitschnitten dokumentiert.

Ergebnisse

Aus den Vorträgen und Workshopdiskussionen entsteht derzeit eine zweisprachige Print-Publikation („Musikalische Praxen und virtuelle Räume“) (ca. 150 Seiten) unter Herausgeberschaft der drei Projektleiter. Dazu tragen Prof. Dr. Andrew King (University of Hull), Dr. Tim Summers (Royal Holloway), Dr. Neil Garner (University College London), Dr. Roger Mills (University of Technology Sydney), Dr. Mario Anastasiadis (Universität Bonn), Timo Dauth (Universität Flensburg), Linus Eusterbrock (Universität zu Köln), Martin Slawig (Ethernet Orchestra) und die Herausgeber mit Originalbeiträgen bei. Zudem transkribierten die Studierenden und Hilfskräfte des Projektes insgesamt 10 Stunden Audiomaterial von den Workshopdiskussionen.
Diese Sammlung wird codiert und interpretiert und erscheint als Zusammenfassung der Workshop-Diskussionen ebenfalls im Band. Die Fertigstellung des Bandes ist für die erste Jahreshälfte 2019 geplant. Der Sammelband wird in einer Auflage von 200 Exemplaren im kopaed-Verlag erscheinen. Zudem wird das Manuskript des Bandes zusätzlich auf einer Seite des Grimme Institutes und der Universität zu Köln digital verfügbar sein. Für das eBook wurden drei der deutschsprachigen Beiträge des Bandes von Fachübersetzerinnen zusätzlich ins Englische übertragen.

Foto: pixabay.com

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